Space Missions – Der Wettlauf ins All auf deinem Spieltisch
- Marco

- 20. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juli

Mit Space Missions bringt Tiros Games ein thematisch dichtes Weltraumspiel auf den Tisch, das uns Spieler*innen auf eine Reise durch die Geschichte der Raumfahrt mitnimmt – und dabei mechanisch einige spannende neue Wege geht. Wer Spiele liebt, bei denen Planung, Risikomanagement und Timing gefragt sind, dürfte hier voll auf seine Kosten kommen.
Ob solo gegen einen ‚Automa‘ oder im direkten Wettstreit mit anderen Raumfahrtagenturen: Space Missions fordert strategisches Denken, gezielten Ressourceneinsatz – und einen ständigen Blick auf die Konkurrenz.
Worum geht’s eigentlich?
In insgesamt acht Runden treten die Spieler*innen gegeneinander (oder solo) im ‚Space Race‘ an. Ziel ist es, möglichst viele Missionen erfolgreich abzuschließen – inspiriert von den Meilensteinen der echten Raumfahrtgeschichte. Jede erfüllte Mission bringt Punkte, am Ende gibt es zusätzliche Wertungen, um den/die Sieger*in zu ermitteln. Klingt vertraut? Ist es zunächst auch – aber die Details machen den Unterschied.
Die Mechanismen – bekannt und doch besonders

Um eine der acht ausliegenden Missionen erfolgreich durchzuführen, benötigt man Ressourcen und – je nach Mission – bestimmte Raketenteile. Ein zentraler Aspekt des Spiels ist die Forschung: Jede Mission bringt potenzielle Probleme mit sich, die über Technologie-Decks der einzelnen Raketenteile in Form von Karten ins Spiel kommen. Diese Probleme – mal klein, mal gravierend – lassen sich mit den gesammelten Ressourcen bewältigen.
Und genau dieses Risiko-Management bildet das Herzstück des Spiels.
In der ersten Phase jeder Runde kann man bis zu fünf Aktionen ausführen: Ressourcen sammeln, Technologien testen (und so die Technologie-Decks gezielt ausdünnen), oder sich anders auf die bevorstehende Mission vorbereiten. Durch das Testen kann man große Probleme entfernen und so das Risiko aktiv minimieren.

Das Passen – eine unterschätzte Entscheidung mit großer Wirkung
Ein überraschend wichtiger Bestandteil des Spiels ist das Passen. Wer zuerst passt, rückt in der Spielerreihenfolge ganz nach oben – was enormen Einfluss hat, denn: die Missionen werden in eben dieser Reihenfolge gewertet. Wer später kommt, kann leer ausgehen – vor allem bei sogenannten ‚Medienmissionen‘, die nur der/die erste erfolgreiche Spieler*in werten darf. Scheitert diese*r jedoch, bekommt der/die nächste eine Chance.
Ein cleveres Timing beim Passen ist also essenziell – mehr, als es zunächst den Anschein hat.
Raketen, Events und Missionsverlauf

Nach der Aktionsphase bestücken wir unsere Raketen: Module verhindern kleinere Probleme oder schwächen größere ab. Dann kommt das Event – eine weitere Quelle für unvorhersehbare Zwischenfälle. Schließlich folgt die Abwicklung der Missionen: Punktevergabe, Erfolg oder Scheitern, strategisches Abwägen.
Natürlich bietet Space Missions noch mehr Feinheiten und Möglichkeiten, aber das würde den Rahmen sprengen. Deshalb hier mein persönliches Fazit:
Mein Ersteindruck – ein starkes Kennerspiel mit eigenem Charakter
Space Missions ist für mich ein rundum gelungenes Kennerspiel. Es braucht ein paar Partien, bis alle ineinandergreifenden Mechanismen klick machen – aber dann entfaltet sich ein spannender Spielablauf, bei dem thematische

Dichte und spielerische Herausforderung Hand in Hand gehen.
Besonders gefällt mir, wie gelungen das Wettrennen zur Mondlandung in die Spielmechanik integriert wurde – inklusive der ständigen Abwägung zwischen Sicherheit und Risiko. Gehe ich als Agentur auf Nummer sicher, optimiere Technologien und sammle Ressourcen – oder schnappe ich mir riskant die lukrativsten Missionen, bevor sie andere erledigen?
Jede Entscheidung hat spürbare Konsequenzen – und dabei beobachtet man ständig, was die Mitspieler*innen tun. Gerade für Kennerspieler*innen bietet das Spiel einen tollen Einstieg, denn keine Regel ist für sich genommen übermäßig komplex. Gleichzeitig bringt der ‚Risiko-Minimierungs-Mechanismus‘ frischen Wind – so habe ich das in der Form noch in keinem anderen Spiel erlebt.
Hinzu kommen modulare Elemente, die für mehr Abwechslung sorgen, sowie ein variabler Spielaufbau, der immer wieder neue Herausforderungen schafft.
Solo-Modus – anspruchsvoll, aber lohnend
Auch solo überzeugt Space Missions auf ganzer Linie. Der Automa ist fordernd und sorgt für echte Konkurrenz: Er erfüllt Missionen automatisch, diese werden über Karten gesteuert. Und plötzlich ist die Spielerreihenfolge sogar noch entscheidender – denn wenn der Automa einem die Missionen direkt vor der Nase wegschnappt, wird’s eng.

Ich versuche also, mit möglichst wenigen Aktionen zu passen oder passende Karten auszuspielen, um bei der Wertung ganz oben zu stehen. Das ist knifflig – denn das Balancing zwischen Ressourcen sammeln, Risiken minimieren und im richtigen Moment zuschlagen ist hier besonders herausfordernd. Misserfolge wiegen im Solo-Modus spürbar schwerer.
Eine Solo-Partie dauert etwa eine Stunde, die Schwierigkeitsstufe lässt sich flexibel anpassen. Perfekt für alle, die auch mal alleine ins All starten wollen.
Fazit: Space Missions ist ein rundes, thematisch starkes Kennerspiel mit cleveren Mechanismen, spannenden Entscheidungen und überraschend taktischer Tiefe – sowohl im Solo- als auch im Mehrspielermodus. Wer Raumfahrt und Risiko liebt, sollte sich das Spiel definitiv einmal anschauen.
Crowdfunding aktuell
Aktuell läuft erneut ein Crowdfunding zum Spiel, bei dem man sowohl das Grundspiel als auch eine neue kleine Erweiterung unterstützen kann. Diese schaue ich mir demnächst noch genauer an.
© der Bilder: Marco (YBG)












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