The Bad Karmas - ein Ersteindruck
- Chris
- 13. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Apr.
Vorwort
Ein Rückblick
Lange habe ich gewartet und mit mir gehadert. Kaufe ich es mir? Steige ich ins Crowdfunding ein? Schlussendlich: nein.
Ein Jahr verging. Wieder ein Crowdfunding – jetzt sogar mit Cthulhu on top... Sollte ich es spielen? Habe ich da etwa eine Perle liegen lassen?
2024 war es dann so weit: Ich sah, dass man sich zu Demorunden auf der SPIEL24 anmelden konnte. Gesagt, getan.
Ich spielte – und war hin und weg. Wo warst du all die Jahre...?

Was ist Teburu eigentlich?
Teburu ist im Prinzip so was wie die kleine Revolution unter den Brettspielen. Eine Art Hybrid zwischen klassischem Brettspiel und smarter Technik. 🎲📱
Du hast ein spezielles Board mit Sensoren drauf, und deine Figuren tragen kleine Marker unten dran. Das Board erkennt also in Echtzeit, wo sich deine Figuren bewegen. Dazu kommen noch smarte Würfel, die deine Würfelergebnisse automatisch ins Spiel einlesen.
Gesteuert wird das Ganze über eine App auf dem Tablet oder Smartphone, die deine Aktionen, Skills, Gegnerbewegungen und Events managt. Keine Regeln nachschlagen, keine Buchhaltung auf dem Tisch – du kannst dich einfach voll auf das Spiel und die Story konzentrieren.
Klingt fancy? Ist es auch! Man fühlt sich, als hätte jemand Brettspiele einfach mal ins Jahr 2025 teleportiert. 🚀
Was Ist The Bad Karmas eigentlich?
The Bad Karmas and the Curse of the Zodiac ist ein kooperatives Boss-Battler-Brettspiel mit App-Unterstützung, in dem du mit deinem Team gegen übermächtige Monster kämpfst. Das Besondere: Das Spiel läuft über die Teburu-Konsole, die automatisch erkennt, was du tust – Figurenbewegungen, Würfelwürfe, Gegneraktionen.
Du musst keine Regeln nachschlagen, sondern tauchst direkt ins Spielgeschehen ein. Die App übernimmt die Verwaltung – du konzentrierst dich voll aufs Spielen.
Der Kauf
Das Warten nahm ein Ende und ich konnte nicht anders, als es zu bestellen. Pegasus Spiele war jetzt der Publisher für Deutschland und da ich von einigen technischen Schwierigkeiten gehört hatte, war mir eine Garantie besonders wichtig.
Ich bestellte es – und dann war es endlich da.
Auf mit dem Karton... Heute schon alleine spielen oder lieber auf die Koop-Gang warten? Ich packte alles aus – und dann: Oh, was ist das? Unter dem Würfel ist eine Flüssigkeit?! Ist der kaputt?
Ich wischte es ab, lud ihn auf. Der Würfel wurde in der App erkannt und zeigte seine Zahlen an.
Hm, scheint zu funktionieren.
Aber was ist das für eine verdammte Flüssigkeit?
Update (14.04.2025): Der Teburu-Support hat mir nach 3 Tagen geschrieben und möchte mir einen Ersatzwürfel schicken.
Das erste Spiel
Die Technik
Es war so weit: Das erste Spiel mit den Jungs stand an. Ich fuhr ins Nerdpol Café, baute alles auf und wartete auf Ron.
Tablet raus, App gestartet, QR-Code angezeigt – Smartphones raus. Wir versuchten, uns zu verbinden... Verbindungsfehler.
Nochmal probieren. Alles beenden, neu starten, QR-Code scannen... Verbindungsfehler.
Langsam wuchs der Unmut.
Vielleicht funktioniert es ja nicht über Bluetooth, sondern über WLAN? Ich machte einen Hotspot auf, verband alle Geräte... Verbindungsfehler.
Der Frust stieg.
Okay, lass uns mit dem Gäste-WLAN im Lokal verbinden. TADA – es funktioniert!
Rein ins Abenteuer. Wir starteten das Tutorial, bauten alles auf – und dann: Controller 2 nicht gefunden. Ich krieg die Krise!
Ron machte seinen Hotspot auf, alles nochmal von vorn: Geräte verbinden, Map aufbauen. Dieses Mal funktionierte es. Tutorial schnell durchgespielt.
Wir wollten gleich ein Szenario starten, als Björn und Christian ankamen. Was tun? Abbrechen oder weiterspielen?
Das Spiel nahm uns die Entscheidung ab: Kritischer Systemfehler. Absturz.
Was jetzt? Tischflip? Trauer? Frust?

Das wirklich erste Spiel
Nach kurzem Durchatmen starteten wir einen neuen Versuch.
Neue Kampagne aufgesetzt, Map aufgebaut, Helden ausgewählt.
Was können wir eigentlich? Was macht dieser Skill?
Puh, ganz schön überfordernd am Anfang. Es gibt keine Anleitung. Keine Regelvideos. Nur Info-Icons in der App.
Was kann der Boss? Was ist dieser Kristall? Keine Ahnung – einfach ausprobieren.
Vom Spielgefühl her ist es, als würde man als Brettspieler:in komplett neu geboren. Keine Anleitungen, kein ,Erstmal drei Stunden Lesen‘. Nur du und das Spiel.
Und plötzlich: ein Aha-Moment nach dem anderen. Ah, so funktioniert das! Oh, das könnte der Boss jetzt machen!
Die Bilder und Symbole auf dem Spielplan – plötzlich bekommen sie echte Bedeutung. Ich fühle mich wie ein Kind im Süßigkeitenladen: Einmal alles, bitte!
Je mehr wir spielten, desto mehr Sinn ergab alles. Die trüben Gesichter wurden zu breitem Lächeln und Staunen.
Was für ein Spiel! Was passiert eigentlich, wenn ich das mache... oder das?
Nach drei Stunden hatten wir den Boss besiegt, viele Erkenntnisse gesammelt und das Spiel mit einem epischen, zufällig gefundenen Ereignis abgeschlossen.
Ja, die Technik hat ihre Macken. Aber wenn Teburu läuft, dann läuft es so richtig.
Die Möglichkeiten, durch die App Ereignisse und Spielmaterial ins Spiel zu bringen, sind einfach unerschöpflich. Keine Verwaltung, nur pures Spiel.
Ich war geflasht und bin schließlich mit einem riesigen Grinsen ins Bett gegangen.
Will ich The Bad Karmas wieder spielen? JA, verdammt nochmal JA!
Schlusswort zum Spiel The Bad Karmas
Mit einem technischen Knall und einer ordentlichen Portion Frust gestartet, ist The Bad Karmas am Ende mit fliegenden Fahnen und Trompetenklang in meine persönliche Hall of Fame eingefahren.
Wenn du etwas Neues ausprobieren willst,
wenn du echte Innovation im Brettspielhobby suchst,
lass dich nicht von der Technik abschrecken.
In diesem kleinen, grimmigen Kobold steckt eine Walküre der Kooperation und Immersion.
Und ich?
Ich schwelge noch ein wenig in Erinnerungen...und fiebere der nächsten Partie entgegen. 🎲🔥
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