YBG-Crowdfunding-Picks KW43-45
- Björn

- 16. Nov.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Nov.

Liebe Gemeinde,
die Ereignisse überschlagen sich gerade – und so tritt das Crowdfunding ein wenig in den Hintergrund. Vielleicht ist das auch gar nicht so schlimm, wenn man einen Blick in den eigenen Geldbeutel wirft.
Aber: Weihnachten steht vor der Tür, und wer gönnt sich da nicht gern selbst ein kleines Geschenk?
Darum möchte ich euch herzlich einladen, euch die beiden Projekte noch einmal genauer anzusehen.
Ich geh mit euch jeden Weg – danke für eure Unterstützung und euer Vertrauen!
Platz 1
💼 Movers & Shakers auf Gamefound

🎯 Genre / Mechanismen: Eurogame, Netzwerk- und Streckenbau, Ressourcenmanagement, Karten- und Aktionswahl
👤 Spieler*innenzahl: 1–4
⏱️ Spieldauer: ca. 60-120 Minuten
🎂 Alter: ab 14 Jahren
🌍 Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Japanisch, etc.
🎨 Designer: Nuno Bizarro Sentieiro, Paulo Soledade (Nippon, Madeira, etc.)
🪙 Verlag: Quined Games
📆 Finanzierungszeitraum: läuft bis 22. November 2025
🌀 Spielidee

Willkommen im 19. Jahrhundert – dem Höhepunkt des Eisenbahnbooms in Britisch-Indien. In Movers & Shakers übernehmen wir die Rolle ehrgeiziger Investor*innen, die das rasch wachsende Schienennetz nutzen, um Waren zu transportieren, Verträge zu erfüllen und mit geschickten Investitionen möglichst hohe Gewinne zu erzielen.
Das Spiel erstreckt sich über zwei Runden, in denen jede Person sechs Züge durchführt – insgesamt also nur zwölf Aktionen pro Partie. Das klingt knapp, ist aber genau der Clou: Jede Entscheidung zählt, jeder Zug kann über Sieg oder Stillstand entscheiden.
Mit eleganter Schlichtheit lässt dich das Spiel Karten auswählen, Züge bewegen und Güter platzieren – immer mit dem Ziel, das eigene Netzwerk effizienter zu gestalten als die Konkurrenz. Schon nach der ersten Partie wird klar: leicht zu lernen, schwer zu meistern.
⚙️ Spielmechanik

Movers & Shakers ist ein klassisches strategisches Eurogame mit klaren Mechanismen, die dennoch viel Raum für clevere Entscheidungen lassen. Die zwei zentralen Aktionen – Züge bewegen und Waren verladen – klingen simpel, erzeugen aber eine enorme strategische Tiefe.
Während du deine nächsten Schritte planst, verändern andere Spieler*innen ständig den Spielplan: Züge werden verschoben, Routen blockiert, neue Chancen entstehen. So entsteht eine dynamische Mischung aus Langzeitstrategie und kurzfristiger Taktik, bei der Anpassungsfähigkeit genauso wichtig ist wie Weitsicht.
Besonders gelungen ist die Interaktion: Du kannst Güter auf fremden Zügen platzieren oder andere mitziehen, was für subtile Konkurrenz und gegenseitige Abhängigkeiten sorgt. Kein Spielzug bleibt folgenlos, und alle bleiben ständig im Geschehen – ein seltener Pluspunkt im Euro-Bereich.
Einziger kleiner Wermutstropfen: Es gibt nur zwei Kartentypen, was auf Dauer nach etwas mehr Abwechslung rufen könnte. Doch Boni, Sonderaktionen und das ständige Ringen um den optimalen Zugablauf sorgen dafür, dass keine Runde gleich verläuft.
🌈 Fazit
Movers & Shakers war eines meiner absoluten Messe-Highlights. Das kurze Schnuppern zusammen mit den Designer*innen am Tisch hat mich selten direkt so abgeholt. Diese unglaubliche Eleganz, die klare Struktur und die erstaunliche Tiefe unter der spröden Oberfläche – all das war schon nach der ersten Probepartie spürbar.
Es ist eines dieser Spiele, bei denen man schon nach zehn Minuten begreift, wie man spielt, aber erst nach mehreren Partien versteht, warum man etwas tut. Hat es mich damit erwischt? – Aber volle Breitseite! Ich bin selten so überzeugt gewesen wie hier.
Ein stilles, aber intensives Erlebnis: strategisch, interaktiv und wunderbar aufgeräumt – genau die Art von Design, die Quined Games seit Jahren perfektioniert.
💎 YBG-Backometer™
💎 5 / 5 – Masterpiece!
Ein hochklassiges, strategisch feines Eurospiel mit perfektem Flow, klarer Linie und jeder Menge Tiefgang. Movers & Shakers ist präzises Spieldesign in Reinform – ein echtes Highlight für alle, die planerische Eleganz über Bombast stellen. Für mich: ganz großes Brett!
Platz 2
💫 Far Far Out auf Kickstarter

🎯 Genre / Mechanismen: kompetitives Science-Fiction-Abenteuerspiel mit Erkundung, Ressourcen- und Würfelmanagement, modularer Galaxie und variablen Siegbedingungen
👤 Spieler*innenzahl: 1–4
⏱️ Spieldauer: ca. 60–120 Minuten
🎂 Alter: ab 14 Jahren
🌍 Sprachen: Englisch
🎨 Designer: Alexander Remi
🪙 Verlag: Studio Infinitus
📆 Finanzierungszeitraum: läuft bis 15. November 2025
🌀 Spielidee

In Far Far Out erkundest du mit deiner Crew ein neu entstandenes Universum – eine wilde Mischung aus kosmischer Weite, taktischem Würfeln und galaktischem Handel. Du startest mit deinem eigenen Raumschiff im sogenannten Uranus Cluster, einer Handvoll bekannter Systeme, und arbeitest dich Zug um Zug weiter hinaus in die Tiefe der Galaxie.
Jedes neue System eröffnet Möglichkeiten: Ressourcenabbau auf Asteroiden, riskante Quests, Begegnungen mit außerirdischen Spezies oder den Aufbau eigener Außenposten. Dabei wählst du deinen eigenen Weg: Willst du Ruhm anhäufen, Reichtum generieren oder das Universum als Entdecker*in kartieren? Wer zuerst einen der drei Tracks – Ruhm, Reichtum oder Erkundung – bis zur Zielmarke füllt, gewinnt das Spiel.
Schon in den ersten Minuten merkt man: Far Far Out will kein Kriegsspiel sein, sondern ein Spiel über Neugier, Wachstum und Mut, das Universum zu erforschen – auch wenn’s manchmal ordentlich scheppert.
⚙️ Spielmechanik
Far Far Out nutzt ein flexibles Aktionssystem, das sich um deine Crew dreht. Jede Runde entscheidest du, wie du deine Marker einsetzt – zum Erkunden, Handeln, Minen, Interagieren oder einfach zur Bewegung durch die Galaxie. Jede Entscheidung kostet Zeit und Ressourcen, bringt aber neue Chancen oder Risiken mit sich.
Beim Mining winken wertvolle Materialien wie ERG oder Uranium, doch ein Fehlwurf kann dein Schiff in die Luft jagen. Beim Erkunden wächst das Universum mit jeder neuen Karte weiter, während du beim Handel auf einem dynamischen Markt agierst, dessen Preise sich ständig ändern. Interaktionen eröffnen Quests, Außenposten oder Begegnungen mit fremden Spezies – und manchmal auch Konfrontationen mit Piraten oder rivalisierenden Crews.
Kämpfe werden über Würfel entschieden und folgen einem Farbsystem, das die Gefährlichkeit der Gegner*innen anzeigt – von leichten Begegnungen bis zu brutalen Boss-Konflikten. Sieg bringt Ruhm und Ressourcen, Niederlage bedeutet Verluste an Schilden oder gar Crewmitgliedern.
Der eigentliche Reiz entsteht durch das Zusammenspiel deiner Crew: Jede Spezies verfügt über besondere Fähigkeiten – etwa Würfel zu manipulieren, gegnerische Aktionen zu blockieren oder Ressourcen zu vervielfachen. So entsteht ein Mix aus Planung, Glück und Chaos, der jede Partie anders verlaufen lässt.
Ressourcen wie ERG, Uranium und Plutonium bilden das wirtschaftliche Rückgrat des Spiels. Ihre Werte schwanken durch Marktaktivität, was Timing und Risikobereitschaft entscheidend macht – clevere Trader*innen können alles gewinnen, waghalsige Abenteurer*innen können alles verlieren.
Ausgangspunkt deines Abenteuers ist der Uranus Cluster, ein Startsystem voller Möglichkeiten: Hier rekrutierst du die Crew, kaufst Ausrüstung oder planst den nächsten Sprung ins Unbekannte. Mit jeder neuen Entdeckung dehnt sich das Universum weiter aus – und mit ihm die Spannung zwischen Strategie, Zufall und kosmischem Wahnwitz.
🌈 Fazit
Far Far Out möchte ein großes Science-Fiction-Abenteuer sein – mit Entdeckergeist, Crew-Management und kosmischem Flair. Doch am Ende bleibt es eher eine hübsch verpackte Reise ohne echten Sog.
Optisch ansprechend, mechanisch solide – aber ohne die nötige Tiefe oder Immersion, um wirklich zu fesseln. Das Spiel wirkt generisch, die Mechaniken vertraut, das Thema bleibt erstaunlich blass.
Vielleicht entfaltet sich am Tisch noch mehr Atmosphäre, aber nach aktuellem Eindruck droht das Ganze eher zu verpuffen, als wirklich abzuheben. Ein Spiel, das beschäftigt, aber kaum begeistert – und in der unendlichen Weite des Genres wohl schnell verloren gehen könnte.
💎 YBG-Backometer™
💎 2 / 5 – Lost in Space
Stylisch verpackt, aber ohne echten Zugkraftmoment. Far Far Out wirkt solide, bleibt jedoch blass und wenig fesselnd – mehr Routineflug als Sternenreise.
Das waren die dieswöchigen YBG-Crowdfunding-News. SEE YOU NEXT WEEK!

Kommentare