YBG-Crowdfunding Picks KW27
- Björn Lange
- vor 1 Tag
- 12 Min. Lesezeit

Arrr!
Diese Woche hat mich ein Projekt vollends überzeugt.
Und nein, spoilerfrei ist das hier nicht – denn es ist nicht Mesopotamia und definitiv kein Eurogame.
Was mich stattdessen begeistert hat, ist ein kooperatives Würfelchaos, das mich sofort an die Anfänge meiner Brettspielliebe erinnert hat – ein Spiel, das mich wie eine Zeitmaschine direkt in die Kindheit katapultiert. Fast so, wie es Stranger Things auf dem Bildschirm vermag.
Ein Spiel wie eine Schatzkarte: wunderschön illustriert, eingebettet in ein Abenteuer, das sich anfühlt wie eine Mischung aus Goonies und Jack Sparrow – ein bisschen weird, ein bisschen wild, ein bisschen schön, manchmal auch ein bisschen hässlich. Aber eben genau dadurch: voller Seele.
Es ist ein Spiel, das alle Sinne massiert – eines, das nicht glattgebügelt ist, sondern Charakter hat. Und das ist in dieser Woche besonders aufgefallen, denn die Fallhöhe zu zwei anderen Projekten könnte kaum größer sein. Mein Euroherz schlägt leiser als sonst, und vielleicht gehe ich auch nicht ganz so zärtlich mit meinen eigentlichen Favoriten um.
Aber lest selbst. Manchmal kommt der Wind eben aus einer anderen Richtung – und bringt die beste Beute ans Ufer.
Hier vorab meine Topliste der Woche:
Platz 5
🏛️ Fossilium auf der Spieleschmiede

🎯 Genre: Set-Collection trifft Worker-Placement im naturwissenschaftlichen Museumskontext
👥 Spieleranzahl: 1–4 ambitionierte Museumsdirektor*innen
⏱️ Spieldauer: ca. 90 Minuten
🎂 Alter: ab 12 Jahren
🌍 Sprache: Deutsch
🎨 Designer: Julia Thiemann & Christoph Waage (Algae Inc.)
🎲 Verlag: GIANT ROC
📆 Finanzierungszeitraum: läuft bis zum 23. Juli 2025
🌀 Spielprinzip
Vor dir liegen die leeren Hallen deines neu eröffneten Museums – bereit, mit spektakulären Fossilien aus drei Erdzeitaltern gefüllt zu werden. In Fossilium, dem neuesten Kennerspiel von Julia Thiemann und Christoph Waage (Algae Inc., Kunterpunkt), schlüpfst du in die Rolle eines Museumsdirektors/einer Museumsdirektorin mit einem klaren Ziel: das prestigeträchtigste paläontologische Museum aufzubauen.
In fünf Runden versuchen 1–4 Spieler*innen, ihre Ausstellungshallen mit eindrucksvoll platzierten Fossilien zu füllen, ihre Besucherzahlen zu steigern und dabei möglichst viel Prestige zu sammeln. Du präsentierst Fossilien verschiedener Typen – aquatisch, botanisch und terrestrisch – aus der Trias, dem Jura und der Kreidezeit.
Neben dem Sammeln und Ausstellen der Fossilien kannst du auch Infotafeln platzieren, die deine Gäste gezielt durch das Museum lenken und dir zusätzliche Effekte verschaffen. Besonders große Fossilien bringen am Ende Extrapunkte, erfordern jedoch eine durchdachte Raumplanung.
Auch das Stiften von Fossilienteilen an konkurrierende Museen ist möglich – wer anderen hilft, erhält Prestige und verbessert sein Ansehen.
Für besondere wissenschaftliche Genauigkeit sorgt die enge Zusammenarbeit mit dem Museum für Naturkunde Berlin: Die Fossilien wurden korrekt den Erdzeitaltern zugeordnet, und in der Anleitung finden sich zu jedem Exemplar interessante Hintergrundinfos.
Fossilium ist das erste Spiel, das Giant Roc vollständig inhouse entwickelt hat – und es kombiniert ein fundiert ausgearbeitetes Thema mit klassischem Eurogame-Flair.
⚙️ Spielmechanik

In Fossilium erwarten dich fünf Spielrunden, die jeweils aus vier Phasen bestehen:
Einkommen generieren – Du erhältst Geld, Gäste oder Spezialboni durch Einrichtungen.
Aktionen ausführen – Mit deinen Arbeiter*innen führst du Aktionen wie Fossilien ausstellen, Infotafeln errichten, auf dem Markt handeln, Führungen geben oder neue Fossilienteile ausgraben aus.
Museumstüren öffnen – Du zeigst deine Sammlung, ziehst Gäste an und erhältst Prestige.
Ausgrabungen abschließen – In Gemeinschaft mit anderen Spieler*innen gräbst du neue Fossilien aus.
Fossilien bestehen aus 1 bis 6 Teilen und gehören zu drei Kategorien: aquatisch, botanisch und terrestrisch. Besonders große Fossilien wie der T-Rex erfordern clevere Raumplanung, denn sie beanspruchen massiv Platz – bringen aber auch Extrapunkte. Das Platzieren im Ausstellungsbereich will gut überlegt sein: Ein zentral platzierter Stegosaurus wirkt eben deutlich besser als ein halb verdeckter Ichthyosaurus in der Ecke.
Jede Aktion ist stark positionsabhängig: Wo du sie ausführst, ist oft entscheidender als was du tust. Und der Clou: Du darfst auch Aktionen ausführen, die schon belegt sind – wenn du bereit bist, den Joker zu spielen.
Die Mechanik bietet ein durchdachtes Gleichgewicht aus Optimierung, Interaktion und Timing.
🎲 Fazit
Kann Giant Roc wirklich so irren? Ich bin bekennender Fan des Verlags – Nucleum hat mich begeistert, Revive überzeugt – doch Fossilium fühlt sich für mich an, als hätte das Team diesmal im Autopilot-Modus gearbeitet.
Klar: Mechanisch ist das Ganze sauber konstruiert, ein rund laufender Euro-Kuchen mit Set-Collection und Worker-Placement-Füllung – perfekt für die nächste Kinderparty. Aber wie bei einer Backmischung von Rewe fehlt einfach die Seele. Und vielleicht tue ich der Backmischung damit sogar noch unrecht.
Was wir hier erleben, ist ein Eurogame nach Bauplan: Wir puzzeln, worken und optimieren uns durch ein grafisch graumeliertes Universum, das wirkt, als hätte jemand das Thema ‚Dinosaurier‘ durch den Sepia-Filter gejagt. Dabei hätte das Thema doch so viel Strahlkraft – warum dann so wenig visuelle Eigenständigkeit?
Auch die Abläufe fühlen sich vertraut an, fast schon automatisiert. Ich habe das Gefühl, ich könnte das Spiel um drei Uhr morgens halb schlaftrunken herunterspielen, während mir ein animatronischer T-Rex ins Ohr brüllt.
Vielleicht will ein Thema wie Fossilien gar keine Innovation, vielleicht gehört es in die Vergangenheit. Aber ich bin mir sicher: Ein Hauch mehr Mut im Design – visuell wie mechanisch – hätte Fossilium aus dem musealen Mittelmaß heben können.
🎯 YBG-Backometer™
🔴 2/5 – Early-Bird-Enttäuschung
Nettes Konzept, aber entweder zu teuer, zu unsicher oder einfach nicht überzeugend. Vielleicht was für Liebhaber*innen oder Mutige.
Platz 4
🏛️ Mesopotamia auf Gamefound

🎯 Genre: Zivilisationsspiel mit modularem Board, asymmetrischen Völkern, Hidden Events und epischem Progressionsbogen
👥 Spieleranzahl: 1–4 aufstrebende Zivilisationslenker*innen
⏱️ Spieldauer: ca. 30 Minuten pro Spieler*in
🎂 Alter: ab 14 Jahren
🌍 Sprache: Deutsch, Englisch, Polnisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Tschechisch
🎨 Designer: Aiollus, Siber, SPAGY
🎲 Verlag: Meeple Pug
📆 Finanzierungszeitraum: läuft bis zum 15. Juli 2025
🌀 Spielprinzip
In Mesopotamia übernimmst du die Führung über eine der großen Zivilisationen der Antike – Babylonier*innen, Elamiten, Akkadier*innen oder Sumerer*innen – und beginnst deine Reise in einer noch jungen, urzeitlichen Welt. Deine Aufgabe: vom bescheidenen Stammesführer zum Begründer einer Weltmacht aufzusteigen.
Jede Zivilisation hat ihre eigenen Stärken, Spezialaktionen und Spielstile, inspiriert von historischen Wurzeln. Das modulare Spielbrett entwickelt sich mit jedem Spiel anders, denn verborgene Ereignis-Token und zunehmend freigeschaltete Aktionsoptionen wie Bau, Forschung, Landwirtschaft, Krieg oder Handel sorgen für ein dynamisches Spielgefühl.
Deine Entscheidungen formen nicht nur deine eigene Zivilisation, sondern auch das Schicksal aller am Tisch. Ereignisse können Allianzen fördern oder ganze Machtgefüge kippen – alles in einem Wimpernschlag. Die mögliche Spannung steigt stetig, bis eines der größten Weltwunder der Menschheitsgeschichte – die Hängenden Gärten von Babylon – das Spielende einläutet.
⚙️ Spielmechanik

In Mesopotamia, einem Zivilisationsaufbau-Brettspiel, führen Spieler*innen ihre gewählte Zivilisation durch eine Reihe von Runden, die jeweils eine Aktionsphase und eine Kampfphase umfassen. Das Spielbrett wird mit Event-, Handels- und neutralen Stammes-Token vorbereitet, während jede*r Spieler*in eine Zivilisation mit einzigartigen Vorteilen auswählt und Startressourcen und Einheiten platziert. Die Spieler*innen verfolgen ihren Fortschritt auf Event- und Population-Tracks, wobei die Setup-Regeln für 2- und 3-Spieler-Partien angepasst werden, indem Handelstoken reduziert und ‚Blocker‘ zur Karteneinschränkung verwendet werden.
Während der Aktionsphase führen die Spieler*innen abwechselnd Aktionen aus, basierend auf ihrer Position auf dem Population Track. Aktionen werden durch das Platzieren einer Amphora oder durch den Einsatz von Dingir Dice (speziellen Würfeln) aktiviert, wobei mehrere verschiedene Aktionen pro Zug ausgeführt werden können, jedoch nicht dieselbe Aktion mehrfach. Die sechs Hauptaktionstypen – Erkunden, Bauen, Forschen, Sammeln und Handeln, Kriegsführung und Wachsen – sind jeweils in vier Technologie-Stufen unterteilt, die verbesserte Effekte bieten. Das Bewegen von Einheiten (‚Erkunden‘) kann zu ‚Pinning‘ führen, wenn gegnerische Einheiten aufeinandertreffen. Der Bau von Strukturen wie Siedlungen und Zigguraten ist entscheidend, wobei der kooperative Bau der Hängenden Gärten das Spielende auslöst. Forschen ermöglicht das Aufwerten von Technologien und die Umwandlung von Lehm in wertvolle ‚Tablets‘. Sammeln und Handeln konzentriert sich auf das Erlangen von Ressourcen und den Handel über ‚Trade Tokens‘, die Siegpunkte und Ressourcen bieten. Kriegsführung generiert ‚Knucklebones‘ für den Kampf und ermöglicht das Ausbilden neuer Einheiten. Schließlich erhöht Wachsen die Bevölkerungszahl des Reiches, was weitere Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Die Kampfphase am Ende jeder Runde löst Konflikte in umkämpften Gebieten, wobei der/die Spieler*in mit der höchsten Position auf dem Event Track die Reihenfolge der Kampfauflösung bestimmt.
🎲 Fazit
Irgendwie hatte ich dieser Kampagne entgegengefiebert – mit einer Mischung aus Vorfreude und leiser Hoffnung auf ein frisches Zivilisationshighlight. Doch nach dem intensiven Durchstöbern der Gamefound-Seite und dem Konsum einiger Videos wich die Euphorie zunehmend einer gewissen Ernüchterung. Nicht, weil es dem Spiel an Opulenz mangelt – im Gegenteil: Ausstattung und Präsentation sind auf den ersten Blick beeindruckend. Vielmehr fehlt mir das gewisse Etwas, die spielmechanische Frische, die mich wirklich fesselt.
Mesopotamia wirkt, als hätte der Designer auf dem Dachboden seines Großvaters ein vergilbtes Regelheft aus den 90ern gefunden und beschlossen: ‚Das bringen wir jetzt nochmal raus – aber deluxe.‘ Und ja, hätte ich dieses Spiel damals in Händen gehalten, mein Herz hätte wohl Purzelbäume geschlagen. Vielleicht bin ich aber mittlerweile einfach zu oft durch die Mühlen des Euro- und Ameritrash-Zirkus gedreht worden – zu oft gespielt, zu viel gesehen, zu viele Erwartungen entwickelt (wenn das überhaupt möglich ist). Denn eines ist sicher: Mein jüngeres Spieler-Ich hätte hier wohl große Augen gemacht.
Heute jedoch wirkt vieles wie eine Wiederholung bekannter Formeln – hübsch verpackt, aber ohne wirklichen Biss. Für mich lautet das persönliche Siegel daher: Mehr Schein als Sein. Ich werde mich genüsslich zurücklehnen, andere beim Pledgen beobachten – und auf das nächste Projekt hoffen, das meine Neugier nicht nur weckt, sondern auch nährt.
🎯 YBG-Backometer™
🔴 2/5 – Early-Bird-Enttäuschung
Nettes Konzept, aber entweder zu teuer, zu unsicher oder einfach nicht überzeugend. Vielleicht was für Liebhaber*innen oder Mutige.
Platz 3
🏗️ Barnburners & Noblemen auf Kickstarter

🎯 Genre: taktisches Skirmish-Wargame mit Diplomatie, Armee-Drafting und epischer Lore-Fantasy
👥 Spieleranzahl: 2–4 Adelige im Machtvakuum
⏱️ Spieldauer: ca. 60–180 Minuten
🎂 Alter: ab 12 Jahren
🌍 Sprache: Englisch
🎨 Designer: Woods Brothers
🎲 Verlag: Sinderstone Games
📆 Finanzierungszeitraum: läuft bis zum 31. Juli 2025
🌀 Spielprinzip
Nach dem Ende der großen Königslinie versinkt das Reich Enemier im politischen Chaos. Fraktionen streiten um die Vorherrschaft, Champions erheben sich – und am Ende kann nur eine*r überleben.
Barnburners & Noblemen vereint Miniaturen-Skirmish, Tabletop-Diplomatie und ein erzählerisch dichtes Fantasy-Setting in einem Deathmatch voller Intrigen und Schwertgeklirre. Jede*r Spieler*in draftet eine Armee aus unterschiedlichsten Champions – fraktionsübergreifend und völlig frei kombinierbar.
Ziel ist es, als letzte*r mit überlebenden Einheiten auf dem Feld zu stehen. Battle Royale at its finest!
⚙️ Spielmechanik

Das Spiel ist ein rundenbasiertes Strategiespiel, bei dem jede*r Spieler*in ein Team aus Charakteren zusammenstellt, um gegnerische Figuren auszuschalten und als letzte*r mit überlebenden Einheiten zu gewinnen. Das sechseckige Spielfeld wird mittig ausgelegt, mit einem speziellen zentralen Feld namens ‚The Rock‘, das verschiedene Boni bietet und um das sich Kämpfe konzentrieren.
Die Spieler*innen wählen ihre Charaktere durch unterschiedliche Drafting-Methoden aus und verteilen ihre Startbasen per Würfelwurf gleichmäßig auf der Karte. Jede*r wählt heimlich zwei Startcharaktere aus, die dann gleichzeitig auf ihren Basen platziert werden. Charakterkarten zeigen dabei Werte wie Bewegung, Angriff, Verteidigung, Lebenspunkte und Spezialfähigkeiten. Lebenspunkte werden mit Wundenmarkern verfolgt, Heilung ist nur durch bestimmte Karten möglich.
Das Spiel läuft in Runden ab, in denen die Spielreihenfolge zu Beginn durch Würfeln festgelegt wird. In jedem Zug durchlaufen alle aktiven Charaktere einer Spielerin/eines Spielers zunächst eine Bewegungsphase, in der sie sich auf dem Spielfeld fortbewegen können. Dabei gelten spezielle Regeln, etwa dass ein Charakter, der die Nähe zu einem Feind verlässt (‚Leaving Engagement‘), einem Gegenangriff ausgesetzt ist, sofern keine Ausnahmen greifen.
Anschließend folgt die Aktionsphase, in der jeder Charakter eine Aktion ausführen kann. Dazu zählen Angriffe auf Gegner, bei denen mit Angriffs- und Verteidigungswürfeln um Treffer gekämpft wird, Münzen sammeln durch Würfeln, das Spielen von Diplomatiekarten sowie der Einsatz spezieller Rückkarten-Fähigkeiten. Angriffe können verschiedene Formen annehmen, darunter nicht abwehrbare ‚Automatic Damage‘-Schläge oder Gegenangriffe, die überschüssige Verteidigung in Schaden umwandeln.
Interaktion und Diplomatie spielen eine wichtige Rolle, da Verhandlungen und Bündnisse ausdrücklich erlaubt sind, allerdings ohne spielmechanische Bindung – Gegner bleiben formal Gegner, auch wenn Absprachen getroffen werden.
Das Spiel endet, sobald ein Team alle gegnerischen Charaktere eliminiert hat.
Fazit
Barnburners & Noblemen ist kein klassischer Miniaturenskirmisher mit überladenem Plastik-Overkill, sondern ein durchdachtes, zugängliches Taktikspiel mit echter Entwicklerleidenschaft und starkem Community-Fokus. Die Acryl-Standees bieten hochwertige Haptik und tolle Optik, das Regelwerk ist einsteigerfreundlich, und die Kombination aus diplomatischen Elementen, freier Teamzusammenstellung und hoher Wiederspielbarkeit sorgt für langfristige Motivation. Durch den weit fortgeschrittenen Entwicklungsstand birgt das Projekt nur ein geringes Risiko, und bereits das Basisspiel überzeugt mit Vielfalt und fairer Preis-Leistung – ohne Add-on-Zwang.
Das Thema wirkt natürlich etwas generisch und wie gut das Balancing aller möglichen Kombinationen wirklich ist, bleibt abzuwarten.
Wer flotte Gefechte, kreative Armeen und viel Interaktion sucht, wird hier fündig – Eurogamer mit Hang zum Punktezählen eher nicht.
🎯 YBG-Backometer™
🟡 3/5 – Beobachtungsmodus
Interessant, aber ich warte lieber ab – Retail, Zweitmarkt oder ein späterer Pledge könnten bessere Optionen sein. Vielleicht fragt jemand Felix, ob er es backen kann?
Platz 2
🏗️ Deep Rock Galactic: Rivals & Horrors of Hoxxes auf Kickstarter

🎯 Genre: kooperativer Sci-Fi Dungeon Crawler mit modularen Höhlen, taktischem Teamplay, Ressourcenabbau und Bossfights
👥 Spieleranzahl: 1–4 zwergige Minenspezialist*innen
⏱️ Spieldauer: 60–150 Minuten pro Mission
🎂 Alter: ab 12 Jahren
🌍 Sprache: Englisch
🎨 Designer: Ole Steiness
🎲 Verlag: MOOD Publishing
📆 Finanzierungszeitraum: läuft bis zum 1. August 2025
🌀 Spielprinzip
Basierend auf dem beliebten Videospiel schickt Deep Rock Galactic: The Board Game dich und dein Team in die finsteren, klaustrophobischen Höhlen des Planeten Hoxxes IV. Als Zwerge der interstellaren Bergbaugesellschaft DRG grabt, kämpft, sammelt und flüchtet ihr im Wettlauf gegen Zeit, Aliens und die instabile Umwelt.
Die neue Kickstarter-Kampagne bringt gleich drei Erweiterungen:
Horrors of Hoxxes – vier neue, gefährliche Biome und brandgefährliche Kreaturen wie den Dreadnought oder Acid Spitter
Rival Incursion – eine feindliche Roboter-Fraktion tritt auf den Plan, samt Plasma-Drohnen, Saboteuren und einer neuen Missionsstruktur
Shockwyrm – ein massiver Wurm-Gegner, der aus dem Boden bricht und dir wortwörtlich den Boden unter den Füßen wegzieht
Alle Erweiterungen bauen auf dem modularen Spielfeld, der asymmetrischen Klassenverteilung (Scout, Gunner, Driller, Engineer) und dem Ressourcen-Management des Core Games auf – nur diesmal mit mehr Gegnerdruck, Gelände-Interaktionen und Missionsvielfalt.
⚙️ Spielmechanik

Das Herzstück bleibt: Koop mit Spannungskurve. Ihr plant gemeinsam euren Weg, kämpft euch durch Schwärme, jagt Erze, platziert Geschütztürme oder bohrt euch den Rückweg frei – alles in clever verzahnten Runden mit Individualfähigkeiten und Ausrüstungsoptionen.
Die Erweiterungen bringen zusätzliche Missionstypen, neue taktische Herausforderungen, stärkere Gegner-KI sowie frische Mechaniken wie sabotierte Züge oder biome-spezifische Gefahrenzonen.
🎲 Fazit
Ich bin ein absoluter Deep Rock Galactic Fanboy. Ich liebe das Spiel, liebe die Ästhetik, liebe die chaotische Koop-Dynamik. Und trotzdem sitze ich jetzt hier... ohne das Core Game im Regal.
Brauche ich also drei Erweiterungen, ohne das Grundspiel zu besitzen?
Tja – rein rational: Nein, wahrscheinlich nicht. Rein emotional: TÜRLICH!
Die Kampagne ist ein echter Leckerbissen für Fans, vollgepackt mit plastischen Miniaturen, detailverliebten Gegnern und durchdachten Add-ons. Aber wenn du – wie ich – noch gar nicht mit dem Brettspiel eingestiegen bist, dann könnte es sich lohnen, erstmal auf den Grundstock zu setzen, bevor du dich in Plasma-Bots, Schockwürmer und Elite-Dreadnoughts stürzt.
Dennoch: Die Verlockung ist da.
🎯 YBG-Backometer™
🟡 3/5 – Beobachtungsmodus
Interessant, aber ich warte lieber ab – Retail, Zweitmarkt oder ein späterer Pledge könnten bessere Optionen sein. Vielleicht fragt jemand Felix, ob er es backen kann?
Platz 1
🏴☠️ Red Tides: A Tale of New Caribbea auf Backerkit

🎯 Genre: Koop-Bossbattler trifft Piraten-Progression und Würfel-Taktik
👥 Spieleranzahl: 1–4 Freibeuter*innen
⏱️ Spieldauer: ca. 60 Minuten pro Spieler*in
🎂 Alter: ab 12 Jahren
🌍 Sprache: Englisch
🎨 Designer: Nick Raynor, Jon Micah Tyson
🎲 Verlag: Tortugas Games
📆 Finanzierungszeitraum: läuft bis zum 24. Juli 2025
🌀 Spielprinzip
Die Küsten von New Caribbea versinken im Chaos – und nur du und deine Crew können den Untergang aufhalten. In Red Tides: A Tale of New Caribbea übernimmst du gemeinsam mit bis zu drei Mitspieler*innen die Kontrolle über kleine Piratenschiffe, die im Laufe der Partie zu schwimmenden Festungen ausgebaut werden.
Ziel ist es, in zehn Runden den grausamen Pirate King John Davies und sein monströses Geisterschiff, die Dead Drifter, zu besiegen – ein Endgegner mit mehreren Aspekten, eigenen Mechaniken und Eskalationsstufen.
Der Weg dorthin führt durch Gefechte mit Händler*innen, Piratenlords und durch intensive Zusammenarbeit: Man jagt, plündert, rüstet auf – oder verbrennt glorreich in einem Flammenmeer das nach Johnny Depps Dreadlocks duftet.
⚙️ Spielmechanik

Der Kern von Red Tides ist ein rundenbasiertes Würfel-Kampfsystem, das auf drei Hauptwürfelarten setzt:
🎲 Volley Dice – für Kanonensalven (Round, Chain, Grape Shot)
🎲 Fortune Dice – aktivieren fraktionsspezifische Fähigkeiten
🎲 Challenge Dice – für Bewegungsmanöver und Entern
Jede Runde entscheiden sich die Spieler*innen, ob sie:
Hunt the High Seas – Gegner*in aufspüren, bekämpfen und Plunder (Gold & Kanonen) einsacken
Go to Port – Schiffe reparieren, Crew rekrutieren, Spezialist*innen anheuern und Ressourcen tauschen
Kooperation ist entscheidend: Gegen Piratenlords kann man sich verbünden und Fähigkeiten kombinieren. Wer zu gierig plündert, steigt allerdings auf der Infamy-Leiste – was zu riskanten Solo-Kämpfen führen kann.
Die Schiffsentwicklung ist modular: Mit Gold kaufst du Upgrades wie bessere Kanonendecks, neue Crew-Slots oder Spezialist*innen mit einzigartigen Boosts. So entsteht über die Runden hinweg ein echtes Progressionsgefühl – wie ein Mini-Roguelike in Brettspielform.
Der finale Showdown gegen John Davies ist episch: Seine Dead Drifter hat mehrere ‚Aspekte‘, die nacheinander besiegt werden müssen – jeder mit eigenen Stärken, Schwächen und Taktiken.
🎨 Gestaltung & Atmosphäre
Die Illustrationen von Jon Micah Tyson sind farbstark, atmosphärisch und voller Charme – mit Charakteren, die auf echten Personen aus dem Umfeld des Designers basieren.
Produktionstechnisch setzt das Spiel auf über 100 Spezialwürfel, modulare Schiffstableaus, großformatige Bosskarten und jede Menge Holzmarker und Tokens – eine würdige Table-Presence für ein Spiel dieser Art.
🎲 Fazit
Das sind die Projekte, auf die ich Woche für Woche hoffe. Herzensprojekte, die von echten Brettspiel-Enthusiast*innen nicht einfach zusammengeklickt, sondern liebevoll aus dem Meeresboden geborgen wurden – frischer Fang statt Tiefkühlkost, und weit und breit kein Käpt'n Iglo in Sicht.
Die Kampagne versprüht so viel Seele, dass man beim Lesen fast schon spürt, wie man mit der Crew am Tisch sitzt, sich gegenseitig den Rum zuprostet und gemeinsam in epische Seegefechte zieht.
Hier wird nicht nur gewürfelt – hier wird gelootet, gelevelt, getüftelt und gemeinsam gejubelt. Und wenn das Pulver verraucht ist, bleibt ein Erlebnis, das noch lange in Form von Lagerfeuer-Anekdoten nachhallen wird.
Dazu kommt ein Artstyle, der mich direkt in diese raue, lebendige Welt hineinsaugt – und ehrlich gesagt: Ich habe wenig Lust, sie wieder zu verlassen.
Danke für all das Piratenherzblut, das hier spürbar in jeder Planke steckt.
🎯 YBG-Backometer™
🟢 5/5 – All-in-Alarm
Ich bin begeistert. Deluxe, Add-Ons, Spielmatte, Metallmünzen – ich will alles. Ein Pflicht-Pledge für Fans und Sammler*innen.
Das waren die dieswöchigen YBG-Crowdfunding-News. SEE YOU NEXT WEEK!
Links zu den Bildern:
🏛️ Fossilium auf der Spieleschmiede
🏛️ Mesopotamia auf Gamefound
🏗️ Barnburners & Noblemen auf Kickstarter
🏗️ Deep Rock Galactic: Rivals & Horrors of Hoxxes auf Kickstarter
🏴☠️ Red Tides: A Tale of New Caribbea auf Backerkit
Comments