Blood on the Clocktower (YOURBLOODNIGHT)
- Betti Maus
- vor 1 Tag
- 6 Min. Lesezeit
oder auch: Johan ist einfach immer sus
Am, nun ja, Samstag (15.11.2025) war es endlich wieder an der Zeit, sich zur mittlerweile neunten YOURBLOODNIGHT im Mika-Fit in Mickten zu versammeln.
Gemeinsam bauten meine elf tapferen Spieler*innen und ich einen Sitzkreis im Kursraum der Praxis – in deren Zweigstelle ich im echten Leben als Physiotherapeutin arbeite – auf (diesmal mit neuen Stühlen, jedes Mal was Neues). Wir sollten im Laufe dieses Abends zwei Runden des Custom Skriptes „Everyone can play“ (von Ben Burns; Mitarbeiter des Pandemonium Institutes) spielen.

Leider war Ruffy #bestesmaskottchen an diesem Abend nicht an unserer Seite, doch er wurde großartig von dem goldigen Cheddar vertreten.
Zusätzlich bekamen wir noch ein wenig moralische Unterstützung von Seb und seinen beiden Kindern, von denen besonders sein Sohn noch einen kleinen Act bekommen sollte. Und ein weiteres, kleineres Add-on gab es: Johan und Jakob wurden mit kleinen Mikros aufgenommen – ich bin schon sehr auf die Snippets gespannt!
Das Filetieren des roten Herings
Jakob, als unser heutiger Uhrmacher, erfuhr in der ersten Nacht, dass der Dämon und sein nächster Scherge drei Plätze auseinander sitzen mussten. Enno wusste nun, dass Micha der Mönch sein musste, war er doch die Großmutter und er sein Enkelkind.
Alex erhielt ein ‚Ja‘ auf seine Wahl als Wahrsagerin, was später noch relevant werden sollte: Moritz (Bürgermeister/Roter Hering) und Nina (Giftmischer).
Dies waren die Informationen der ersten Nacht und sollte damit fürs Erste für genug Gesprächsstoff sorgen.

In der ersten Tagesrunde wurden mal wieder rege Informationen untereinander ausgetauscht und als meine Spieler*innen nur wenige Minuten später wieder zu mir zurückkehren mussten, stellte sich Folgendes heraus:
1) Jakob war eine Erste-Nacht-Rolle und würde sich gerne hinrichten lassen. Seine Rolle würde er allerdings erst am nächsten Tag offenbaren, um einem Totengräber die Möglichkeit zu geben, sich ihm zu zeigen – sollte es einen unter ihnen geben.
2) Da sich kein Außenseiter gemeldet hatte, befand sich unter ihnen mit Sicherheit auch noch ein Betrunkener.
Ansonsten hielten sich die anderen eher bedeckt, bis schließlich Jakobs Vorschlag mit erstaunlich einstimmiger Mehrheit angenommen wurde. Er wurde auf eigenen Wunsch von Sebs Sohn mit dessen Schwert hingerichtet und weil es sehr lange dauert, jemanden mit einem Schwert zu enthaupten, ging es anschließend in die Nacht. 😅

In dieser entschied sich Shari (Dämon) dafür, Marcel (Glücksspieler) zu ermorden, und Nina (Giftmischer) vergiftete Alex (Wahrsagerin) – wobei das nicht einmal nötig gewesen wäre.
Micha (Mönch) entschied sich dafür, von jetzt und für alle Zeiten Enno, seine Großmutter, zu schützen und Alex erhielt auf seine Frage, ob unter ihm oder Moritz sich ein so genannter ‚ping‘ befände, ein Kopfnicken. Anna 2 (Totengräber) offenbarte ich, dass Jakob der Uhrmacher gewesen war, und damit begann der zweite Tag.
Diesmal drehten sich die Gespräche um Alex' Informationen und der Mob war sich sicher: Moritz (Bürgermeister) musste der Dämon sein. Er schlug sich trotz seines jungen Alters tapfer, doch mein Fallstrick um die Rolle des Bürgermeisters hatte sich überraschenderweise zugezogen und das Gesamtpaket ließ ihn einfach zu schuldig aussehen.
Zusätzlich, um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, stellte mir Anna 1 (Trunkenbold) ihre Künstlerfrage, die ich entspannt mit ‚Ja‘ beantworten konnte: "Ist Moritz der Dämon?" Also musste er sterben und wir gingen in die Tiefen der dritten Nacht, lustigerweise noch immer unter den wachsamen Augen von Sebs Kindern.
In der Nacht wählte Shari Enno (Großmutter), wodurch ihr Kill ins Leere lief, wurde dieser doch unablässig von Micha geschützt. Doch Johan (Meuchelmörder) nutzte glücklicherweise diesen Moment und machte damit Anna 2 (Totengräber) den Garaus. Währenddessen erhielt Alex ein weiteres Nicken bei seiner Frage, ob Johan oder Shari der Dämon sein könnten. Tagsüber war man sich einig, dass Moritz der Dämon gewesen war und es somit eine Scharlachrote Frau geben musste. Wer mochte das wohl sein? Die Masse entschied sich recht schnell: Johan – "weil er ein Drecksack ist", mal wieder. Der bot sich relativ gelassen an (auch wenn er weiterhin betonte, einer von den Guten zu sein), hatte er seine Fähigkeit doch genutzt und war somit ‚ersetzbar‘ für das böse Team. Er ergab sich seinem Schicksal, was uns in die nächste Nacht führte – zum Entsetzen einiger, denn wer unter ihnen hatte gelogen, wenn Johan nicht der Dämon war. Man entschied schnell, dass er zumindest böse sein musste und damit schlief es sich doch gleich viel besser.
Shari entschied sich diese Nacht für Alex (Wahrsagerin) und Nina vergiftete Micha (Mönch), was leider ein weiteres Mal ins Leere verlief, obwohl ihre Gedankengänge gut waren. Mittlerweile war meine Aufgabe auf drei Aktionen begrenzt, gab es schließlich nur noch fünf lebende Spieler*innen. Allerdings mussten wir uns nun von unseren stillen Beobachter*innen verabschieden, die aber durchaus interessiert wirkten (beide Kinder waren je für das andere Team 😅)
Am Tage musste man sich ein neues Opfer suchen und die Wahl fiel auf Anna 1 (Trunkenbold). Ihr wurde zwar nicht direkt misstraut, doch ihre Künstlerfrage war ein wenig ungünstig gewesen, und das Dorf wollte sie dafür hängen sehen. Im Gegensatz dazu hatte man gegen Shari (Dämon) und Nina (Giftmischer) noch zu wenig in der Hand und man wähnte sich in trügerischer Sicherheit.
Moritz (Bürgermeister) und Johan (Meuchelmörder) traute man noch immer nicht, aber ein zweites Mal hinrichten ging ja leider auch nicht.
Also verabschiedeten wir uns von Anna und gingen ein letztes Mal in die Nacht, aus der das gute Team nicht mehr erwachen würde.
In der letzten Nacht musste Micha dann sein kleines Kerzchen anzünden, doch da seine Großmutter noch im Spiel war, brach der herbe Verlust Ennos Herz. Und damit starben die beiden letzten Guten aus unserer Runde und das böse Team hatte den Sieg errungen.

Flawless Win
Enno als Empath wusste nach der ersten Nacht der zweiten Runde, dass er eine ‚2‘ erhalten hatte, was daran lag, dass er zwischen Alex (Teufelsadvokat) und Johan (Dämon) saß. Bei Anna 2 (Wahrsagerin) musste ich mit dem Kopf nicken, wählte sie doch Johan und Jakob (Mondkind). Das waren die Informationen der ersten Nacht, denn alle weiteren Charaktere würden frühestens ab der nächsten aktiv werden.

Nachdem sich die Gruppe zerstreut hatte, beobachtete Moritz (Künstler), dass Johan und Marcel (Giftmischer) gemeinsam den „Lichtschalter suchen“ gingen, und fragte mich direkt, ob einer von beiden oder beide dem bösen Team angehörten. Überrascht wie ich war, bejahte ich ihm diese Frage, wurde ich doch selten vom Künstler am ersten Tag besucht.
In der großen Runde wollte dann erstaunlicherweise niemand aufs Schafott und ohne Ennos Offenbarung wären wir vermutlich ohne eine Exekution in die nächste Nacht gegangen. Dieser gab sich nämlich offen als Empath zu erkennen (was auch durchaus eine schlechte Entscheidung sein kann), denn er hatte ja eine ‚2‘ erhalten und das bedeutete, dass aus seiner Sicht Johan und Alex mehr als verdächtig waren – wenn man Betrunken- oder Vergiftet-Sein mal außer Acht ließ.
Nach ein wenig hin und her entschied man sich schließlich für Alex, der sich relativ klaglos von der guten alten Guillotine richten ließ.
Und damit ging es auch schon wieder in die Nacht: Johan tötete sich selbst, stand er doch schon viel zu sehr unter Generalverdacht, und somit musste Marcel das Zepter als neuer Dämon übernehmen.
Micha (Totengräber) erfuhr seinerseits, dass Alex der Teufelsadvokat gewesen war und man vielleicht tatsächlich etwas auf Ennos Information geben konnte.
Am nächsten Tag war man sich unsicher, denn beinah alle gingen davon aus, dass Johan sich selbst gerettet hatte. Aber wer nun der neue Dämon war, da war man sich unsicher. Moritz (Künstler) hatte seine Information noch nicht gedroppt, weswegen Marcel momentan noch unter dem Radar lief.
Das Dorf konnte sich letztlich aber nicht dazu durchringen, entweder Micha oder Moritz zu töten, um Ennos (Empath) Wirkkreis zu erweitern und wir gingen ohne einen Tod in die nächste Nacht.
Wieder einmal wurde es dunkel und Marcel (Dämon) entschied sich dafür, Anna 1 zu töten, was allerdings ins Leere ging, denn bei ihr handelte es sich um den Narren (besitzt ein Extraleben). Bei Enno blieb es bei einer entspannten ‚0‘, während Nina ein weiteres Mal den Empathen beschützte.
Tagsüber war dann meine Überraschung groß: Marcel spazierte fröhlich zu Nina (Mönch) und Anna 1 (Narr) und versuchte sich an einer Art Witz. Er selbst hatte den Mönch geclaimt, was ihm durch Nina noch auf die Füße fallen sollte, und versuchte nun so zu tun, als hätte er Anna 1 geschützt.
„Du bist wohl der Narr?“ war allerdings keine besonders hilfreiche Aussage in diesem Fall, und schon bevor sich mein Dorf zu seiner großen Versammlung zusammen fand, gab es jemand Verdächtigen unter ihnen.
Nun offenbarte sich Micha als Totengräber und berichtete davon, dass Alex ein Scherge gewesen war, und auch Moritz (Künstler) gab sich endlich offen zu erkennen.
Alles in allem konnte Marcel seinen Witz und auch seine Rolle nicht weiter verteidigen und so musste er auf den Scheiterhaufen.
Wieder sprühten die bunten Funken dem guten Team zum Sieg! Und so beendeten wir den Abend mit einem friedlichen Unentschieden.

Damit ging auch diese YOURBLOODNIGHT wieder zu Ende und ich freue mich schon sehr auf unsere nächsten Runden im Dezember! ☺ (Vielleicht wieder mit Uncertain Death, vielleicht)
Auch dann wird uns wieder das Mika-Fit zur Verfügung stehen und vielleicht komme ich eines Tages etwas besser mit der Technik dort zurecht 😅.
Am Ende bleibt nur noch: Vielen lieben Dank fürs Lesen und Mitspielen!
Bis zum nächsten Mal!
(Anmerkung d. Redaktion: Rollen wurden entsprechend der Gender-Bezeichnungen im Spiel beibehalten, was jedoch nicht unkritisch gegenüber den Spieleentwickler*innen zu erachten ist.)
Bilder © Betti (YBG)


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